In der Passauer Innenstadt trafen am frühen Montagabend mehrere Jugendliche aufeinander, es kam zu einer Auseinandersetzung. Ein 15-Jähriger wurde geschlagen, später starb er. Es gab sechs Festnahmen.
Nach einer Schlägerei unter Jugendlichen ist in Passau ein 15-Jähriger an den Folgen seiner Verletzung gestorben.
Zuvor hatte es gegen 18 Uhr eine Auseinandersetzung in einer Fußgängerunterführung in der Innenstadt gegeben, an der weitere junge Leute im Alter von 14 bis 25 Jahren beteiligt waren, wie die „Passauer Neue Presse“ berichtet. Sie alle kommen aus dem Raum Passau.
„Die Jugendlichen sind Schüler, einer der Erwachsenen ist arbeitslos“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Passau, Walter Feiler.
Offenbar wurde der Junge niedergeschlagen, fiel auf den Boden und dann in die Bewusstlosigkeit. Ein alarmierter Notarzt versuchte, den 15-jährigen Deutschen aus dem Raum Passau noch zu reanimieren, der Junge verstarb jedoch anschließend im örtlichen Klinikum.
Alle sechs an dem Vorfall Beteiligten – laut Polizei deutscher, polnischer und tunesischer Herkunft – wurden vorläufig festgenommen, so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Bei fünf von ihnen wird geprüft, ob sie in Untersuchungshaft müssen. Vor der Schlägerei hatte es eine verbale Auseinandersetzung gegeben, die dann eskaliert sei. Laut Staatsanwaltschaft kannten sich Opfer und Täter.
Der Grund für die Schlägerei ist noch unklar. Das spätere Todesopfer – „Bild“ benennt ihn als Maurice K. – hatte sich mit einem anderen 15-Jährigen unter einer Brücke im Innenstadtbereich getroffen, um etwas zwischen den beiden zu klären, wie die „Bild“ berichtet. Ob damit bereits eine Verabredung zur Schlägerei verbunden war, müssen die Ermittlungen zeigen. An der Auseinandersetzung der beiden Jugendlichen hätten sich dann bald weitere Anwesende beteiligt.
Feiler zufolge gab es außerdem noch eine große Zuschauergruppe von etwa 20 Menschen. Diese würden derzeit als Zeugen eingestuft. Es werde aber geprüft, ob sie etwa wegen Zurufen auch als Beteiligte an der Schlägerei eingestuft werden oder sich etwa unterlassener Hilfeleistung schuldig gemacht haben könnten.
Laut einem Streetworker des Jugendamtes handelt es sich beim Tatort an einer Einkaufspassage in der Passauer Innenstadt um einen bei jungen Leuten beliebten Treffpunkt. Eine Passantin rief die Polizei. Als die Beamten eintrafen, verschwanden die Beteiligten. Mit einem größeren Aufgebot an Landes- und Bundespolizisten seien dann die sechs Verdächtigen gefasst worden, hieß es weiter.
Das Opfer stammt aus dem Landkreis Passau. Bei den Tatverdächtigen handelt es sich laut Polizei um deutsche, polnische und tunesische Staatsangehörige.
Die Todesursache des Jugendlichen soll noch am Dienstag durch eine Obduktion in München geklärt werden.